Anna Depenbusch (Deutschland)

Gesang & Klavier: Anna Depenbusch
Gitarre: Ulle Rode
Bass: Oliver Karstens
Schlagzeug: Martin Engelbach
Geige: Anne de Wolff

Linkwww.annadepenbusch.de

„Die Tour der Anna Depenbusch“

Quer über den Tresen schrie die NDR-Musiktalkerin Ina Müller vor gut einem halben Jahr im Hamburger „Schellfischposten“ Anna Depenbusch zu: „Das ist geile Scheiße! Das ist super!“. Da wurde sie puterrot, die sanfte Anna, und lächelte schüchtern, als habe sie gerade die Zeugnisübergabe ihres Abiturjahrgangs auf dem Klavier begleitet. Dabei sprach Ina Müller nur ganz unverblümt aus, was gerade das halbe Land dachte.

Denn Deutschland liegt der Hamburgerin nach ihrem zweiten Album „Die Mathematik der Anna Depenbusch“ förmlich zu Füßen. Schwärmt von der zarten Lyrik, den intimen Texten, der sanften Klavierbegleitung. Ja, man kann sagen: 2011 ist das Jahr der Anna Depenbusch. Das wurde auch Zeit. Denn sie sitzt ja eben keineswegs als Abiturientin an ihrem Instrument, und sie ist auch kein aus dem Nichts herbeigezaubertes Castingshow-Produkt. Ganz im Gegenteil. Anna Depenbusch hat schon eine wahre Ochsentour hinter sich, eine Arbeit mit einer Konsequenz, die man den sommerleichten Liedern gar nicht anhört.

Kurz nach der Jahrtausendwende, da war sie 24, war wohl schon einmal ein Punkt kurz vor dem Aufgeben. Nach Jahren des Träumens von der eigenen Musik, nach Musikstudium, Jobs als Backgroundsängerin und kleineren Arbeiten für das Hamburger Thalia Theater, da schmiss Frau Depenbusch einfach mal alle Brocken hin. Packte das mobile Aufnahmestudio ein – vermutlich auch ein paar gute Bücher und eine Jacke – und reiste nach Island. Hier verbrachte sie mehrere Monate mit sich und ihren Liedern. Und siehe: Heraus kam ein Debütalbum von ziemlich außerirdischer Schönheit – zarte, verletzliche Lied-Kunstwerke, die, hätte sie den ursprünglichen Plan der rein elektronischen Begleitung verwirklicht, fast an Björk-Balladen erinnerten. So umrahmten sanfte Klavier- und Jazzklänge den Schwanengesang, und Deutschland hatte eine echte, neue Chansonnière.

Doch statt auf den zur selben Zeit schon grassierenden Deutschpop-ommermärchen-Zug aufzuspringen, ließ sich Anna Depenbusch lieber wieder etwas Zeit. Oder vielmehr: musste noch einmal fast von vorn anfangen. Denn erfolgreich waren die außerirdischen Debütsongs nicht. So setzte sie sich wieder ans Klavier, entfleuchte in ein einsames Schloss und überzeugte schließlich die Plattenfirma 105music, es doch noch einmal zu versuchen. Mit Erfolg. Für „Die Mathematik der Anna Depenbusch“ verwandelte sie sich erneut und zwar gleich zwölfmal. Statt introvertierter Islandlieder breitet sich nun eine reichhaltige Liedlandschaft aus: von Chanson über Jazz, Disco, Polka bis Klassik ist irgendwie fast alles dabei. Eigentlich Stoff gleich für mehrere Alben. So aber erzählt Depenbusch ihre sehr intimen, oft tragischen Geschichten auf wechselnden musikalischen Teppichen. Und sagen wir es ehrlich: „Das ist geile Scheiße!“

 

Mi, 27. Juli 2011, 20:00 Uhr

Theatervorplatz

VVK voll VVK erm. AK voll AK erm.
13,00 € 10,00 € 15,00 € 12,00 €

Jokerkarten gelten

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