Sharon Jones & The Dap-Kings (USA)

Gesang: Sharon Jones
Bass: Hagar Ben Ari
Tenorsaxofon: Neal Sugarman
Gitarre: Binky Griptite, Joseph Crispiano
Schlagzeug: Homer Steinweiss Trompete: David Guy
Perkussion: Fernando Velez
Baritonsaxofon: Cochemea Gastelum
Gesang: Saundra Williams, Starr Duncan

Linkwww.sharonjonesandthedapkings.com

Uhhhh, yeah! Wieder einer der Momente, in denen man Amerika lieb haben darf, für die großartige Musik, die es aus seinem Schweiß und Blut geboren hat: den Soul und den Gospel. Natürlich nicht den glatten Hitparaden-Soul (obwohl, vielleicht irgendwie auch den), sondern den warmen, rauen Funk-Soul. Die Musik einer Aretha Franklin, eines James Brown und: einer Sharon Jones. Diese ist – obschon im reifen Mittfünfzigeralter – hierzulande so gut wie unbekannt. Was ihrer Stimme und Musik in keinster Weise gerecht wird. Aber auch in ihrer Heimat USA war Miss Jones keineswegs ein Durchstarter, nein, „she learned the hard way“ (so war 2010 passenderweise auch ihr letztes Album betitelt).

Denn obwohl aus Georgia stammend, dem Staat mit der Ray-Charles-Hymne, später in New York in Gospelchören singend und als Background-Stimme arbeitend, wollte sich kein größerer Erfolg einstellen. So stand Sharon Jones jahrzehntelang als Beamtin in New Yorks Gefängnis und frönte dem Soul als Hobby, man darf es sagen, aus echter Liebe zur Musik.

Bis schließlich Mitte der 1990er „the American dream“ zuschlug. Da sang Sharon Jones wieder einmal als Hintergrund für einen wohlbekannten Sänger, Lee Fields, und fiel endlich den richtigen Leuten in die Ohren. Gabriel Roth vom Pure Label (später Desco) nahm sie unter Vertrag und bot ihr Platz auf einigen Label-Samplern. Außerdem bespielte sie drei eigene kleine Vinyl-Singles, die unter Sammlern einiges Aufsehen erregten, da sie (weil undatiert) von vielen für „echte“, also original aus den 1970ern stammende Funkplatten gehalten wurden. Ein schönes Kompliment für eine tolle Stimme, aber auch noch kein großer Erfolg. So richtig Fahrt nahm Sharon Jones‘ Karriere erst im neuen Jahrtausend auf, als sie 2002 – inzwischen schon 46 – endlich ein eigenes Soloalbum aufnehmen durfte, für das neu gegründete Label Daptone Records ihres Entdeckers Roth. Dafür formierte sie aus alten Kollegen eine knackige Soulband, die gleichzeitig zur universellen Label-Allzweckwaffe wurde: die Dap-Kings.

Fortan gingen sie also als Sharon Jones & The Dap-Kings gemeinsam auf Tour, und der Erfolg des druckvollen, warmen Soul war so gewaltig, die Freude über die keineswegs Retro zu nennende Lockerheit der Musik so allumfassend, dass schnell ganz Amerika der bodenständigen Sängerin zu Füßen lag. Als besondere Auszeichnung riss sich Amy Winehouse die großartigen Dap-Kings unter den Nagel, um ihr ebenso großartiges „Back to Black“ einzuspielen. Doch Miss Jones focht das nicht an, war das doch das beste Kompliment. Und außerdem hielten ihr die Dap-Kings die Treue. Mit ihnen tourt sie um die Welt und präsentiert sich auf ihre bescheidene Weise als ganz lebendige Königin einer schon fast untergegangenen Musik: des wahren, echten Soul.

In Kooperation mit:
versatel

Fr, 12. August 2011, 20:00 Uhr

Theatervorplatz

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13,00 € 10,00 € 15,00 € 12,00 €

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