Hindi Zahra (Marokko) Hand Made Tour 2011

Gesang: Zahra Hindi
Backing Vocals: Lucile Loison
Gitarre: Abdenour Djemai
Gitarre: Thomas Naïm
Keyboards: Nicolas Liesnard
Schlagzeug: Simone Prattico

Linkwww.hindi-zahra.com

Linkwww.myspace.com/zahrahindi

„Hand Made Tour“

Fragt man die marokkanische Sängerin und Gitarristin Hindi Zahra nach ihren musikalischen Vorbildern, bekommt man eine erstaunliche Mischung dargeboten: Oum Kalthoum, die unsterbliche ägyptische „Maria Callas“, das peruanische Fünfoktavenwunder Yma Sumac und die amerikanische Jazzgöttin Ella Fitzgerald. Das sind Zahras „divas of sadness“. Drei Erdteile, drei musikalische Wurzeln, drei ganz verschiedene Charaktere. Aber alle drei zogen sie ihre große, ja überragende Kunst vor allem aus einer tiefen (nicht immer glücklichen) Lebenserfahrung. Divas of Sadness eben. Hindi Zahra teilt wohl viele der zwiespältigen, schwierigen Erfahrungen ihrer Heroinen. Mit ihrer Herkunft aus einer Berberstadt im staubigen marokkanischen Industriegürtel. Mit der späten Jugend in Paris als Angehörige einer, ja: Unterschicht. Der Arbeit als Teenager im Louvre. Aber das Zeug zu einer Diva hat sie durchaus, wenn auch eher optisch. Musikalisch steht sie eher für Understatement, pflegt lieber versonnen eine sonnige, blütenreiche Anzahl Songs mit Gitarre und Stimme, unterstützt durch ein jazzig angehauchtes Kleinensemble akustischer Instrumente. Die bedient sie im Studio auch gern mal alle selbst, sie ist eines jener seltenen Exemplare selbst angelernter Multiinstrumentalisten.

Musikalisch steht sie damit gut platziert zwischen Django Reinhardt und Billie Holiday, und das sind ja auch nicht die schlechtesten Vorbilder. In der Tat erinnert Zahras helle, keineswegs glockenklare Stimme sehr an Holidays intensive Intonation. Doch sind es wohl die erwähnten „divas of sadness“, die – eher geistig denn stimmlich-dramatisch – den größten Einfluss auf Hindi Zahras Musik zu haben scheinen. Die wunderbaren Sommer-Gitarren-Tangos hängen immer mit einem Auge am Horizont, sinnend wohl, ob sich der Ritt in den Sonnenuntergang nicht doch lohne. Oder die langsamen, bluesdurchtränkten Sehnsuchtslieder, die urplötzlich umschwenken auf einen entspannten Reggae-Offbeat. Das ist Jazz-Chanson-Songwriting auf höchstem Niveau und gar nicht so leicht einzuordnen. Auf jeden Fall waren Marokkos Berbermusik und Frankreichs Chansons keineswegs die einzigen Einflüsse, die Zahra sich einverleibte. In den Pariser Banlieues blüht schon seit Jahrzehnten eine starke Maghreb-Hip-Hop-Szene, in London lernte sie Dub und Trip-Hop schätzen.

Die Elektronika ließ sie irgendwann weg, dafür kam der Blues hinzu und fertig war das 2010er Debütalbum „Handmade“. Weil eben fast alles selbst eingespielt ist. Und vor allem, weil es sehr eigene Songs sind, in akzentreichem Englisch-Bastard oder marokkanischem Tamazight. Da würden selbst die Divas of Sadness sicher vergnügt mit den Armen schlenkern.

 

Do, 11. August 2011, 20:00 Uhr

Theatervorplatz

VVK voll VVK erm. AK voll AK erm.
10,00 € 8,00 € 12,00 € 10,00 €

Jokerkarten gelten

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