Gabby Young and Other Animals (Großbritannien)

Gesang & Gitarre: Gabby Young
Gitarre: Stephen Ellis
Kontrabass: Oli Hopkins
Schlagzeug: Adam Lucas
Keyboard & Akkordeon: Bill Laurance
Trompete: James Davison
Posaune: Oliver Yusuf Narcin
Tuba: Paul Whalley

Linkwww.gabbyyoungandotheranimals.com

Wirklich kein Fall für die UN-Artenschutzkonvention sind Gabby Young and Other Animals. Denn diese Tiere sind zwar wertvoll und von ziemlich bunt zusammengewürfelter Herkunft, aber keineswegs in ihrem Bestand bedroht. Ganz im Gegenteil: Wo immer die 26-jährige Miss Gabby Young mit ihren Mit-Tieren auftaucht, erzeugt sie wahre animalische Aufläufe und Massenhysterien, besonders im heimatlichen England. Und es werden immer mehr! Möglicherweise besteht bald das halbe Königreich aus phantastisch ausstaffierten Kabarett-Jazzpunk-Musikern, die ihre wahre Identität durch aufgemalte venezianische Karnevalsmasken nur unzureichend verbergen. Und nein, es wäre nicht das Schlechteste.

Als achtköpfige Hydra werfen sie sich auf das gesammelte Erbe des Jazz, des Gypsyfolk, der Swing- und Unterhaltungsmusik längst vergangener glanzvoller Epochen und ziehen sie lauthals feiernd durch ihren Honkytonk-Steampunksud. Und da nur ausgewiesene Fachleute des Musikhandwerks am Werke sind (Gabby Young selbst ist ausgebildete Sängerin und ihre Kollegen durch die Bank feinste Instrumentalisten), kommt auch ein rundum veredeltes, den Retrochic nur als Label tragendes Gesamtkunstwerk heraus. Warme, swingende, gern auch ziemlich exaltiert nach vorn preschende Kabarettsongs werden getragen von einer heißblütigen Instrumentaltruppe aus Banjo, Klarinette, Kontrabass, Akkordeon, Barpiano und der unverzichtbaren Blechblasfraktion.

Zusammengehalten wird das alles von Miss Youngs rauchiger Sangesstimme, die wie die der Schwester im Geiste Nina Hagen locker mehrere Oktaven umfasst und wie diese auch ständig in passende und unpassende Gebiete vom Varieté bis zum Mazurkamarsch entfleucht. Und dabei ist die eigene Musik nur ein – wenn auch der wichtigste – Bestandteil. Nebenbei haben sie sich auch noch ein ganzes Imperium der schönen Dinge geschaffen, das den Begriff Multimedia schon weit hinter sich gelassen hat. Von animierten Musikvideos und Dutzenden Blogs über Künstlerposter und offene Studiosessions bis hin zu ganzen Modemärkten während der Konzerte: Alles gehört zusammen. Es ist Teil einer Strategie, die eigene Kunst auch ganz in die eigene Hand zu nehmen und das alte Spiel der Diva auf der Bühne und des Zuhörers im Parkett (und des Plattenbosses im Hintergrund) aufzuheben.

Die Fans sind Teil von Gabby Young und den Animals und können über soziale Netzwerke wie auch ganz konkrete Beteiligungen (bis hin zu Songbeiträgen) am Banderfolg teilhaben und zum Animal werden. Gabby Young and Other Animals haben so ihre erste Platte finanziert: Vom eigenen Label produziert und mit durchschlagendem Erfolg veröffentlicht. Da ist man gern Teil eines animalischen Rudels.

 

Sa, 20. August, 20:00 Uhr

Theatervorplatz

VVK voll VVK erm. AK voll AK erm.
10,00 € 8,00 € 12,00 € 10,00 €

Jokerkarten gelten

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