Man weiß: Je später der Abend, desto schöner die Gäste. In diesem Falle sind die letzten Arenagäste auch die am weitesten gereisten: direkt aus Auckland, Neuseeland, kommt die zehnköpfige Batucada Sound Machine herüber, um den Arenaabschied so schön und fröhlich und laut (und auch so schwer) wie möglich zu machen. Und in diesen Disziplinen macht ihnen so leicht niemand etwas vor: Ihr Samba-Afrobeat-Sound ist so druck- und machtvoll, dass man ihn eigentlich direkt von Neuseeland herüberhören können müsste.

Hier, in der heimeligen Metropole Auckland am Pazifischen Ozean, startete die Gruppe 2003 ihre gemeinsame Mission, und die heißt: Schwingt das Tanzbein! Und zwar in die verschiedensten Richtungen. Getreu der Tradition Neuseelands als pazifischem Schmelztiegel stammen die Mitglieder um Gründer James Hughes auch alle aus unterschiedlichen Ländern und Kulturen: von Brasilien über Peru, Serbien und Kroatien bis hin zu waschechten Kiwis reicht die Skala. Dementsprechend bunt, aber stimmig ist denn auch das musikalische Angebot. Sie selbst verorten es irgendwo zwischen brasilianischem Samba, karibischen Roots und Reggae, kubanischer Percussion, Afrobeat und Rap.

Der Name Batucada selbst steht für eine besondere, schnelle und perkussive Samba-Version. Batucada Sound Machine verfeinert diesen aus Brasilien kommenden Stil durch ihre mehrköpfige Rhythmussektion zu einer echten Wall-of-Sound-Percussion, die neben dem Samba auch noch andere Latinorhythmen aufgreift. Darüber aalt sich eine superknackige funky Bläserfraktion und erzeugt schweißtriefende Blechgewitter. Im Zusammenspiel mit dem Hip-Hopper MC Hazaduz als mächtig bollerndem Motor und universeller Antriebseinheit gehen die Songs unter Umgehung jeglicher Zwischenstation direkt ins Bein und Blut. In dieser Direktheit und hochenergetischen Herzlichkeit sind Batucada Sound Machine vergleichbar mit Künstlern wie Manu Chao oder den Down-Under-Kollegen The Cat Empire, die ebenfalls fast in Fußballmannschaftsstärke auf Tour gehen. Ohne diese massive körperliche Präsenz wäre auch Batucadas Musik nur halb so viel wert, sie sind eine Liveband mit Leib und Seele. Deshalb reichte die Zeit zwischen all den Touren bisher auch nur für ein Album – wenngleich für dieses Jahr ein zweites angekündigt ist. Und das Kulturarena-Publikum, dessen Herzlichkeit sich mittlerweile wohl bis zum Pazifik herumgesprochen hat, darf als eines der ersten das neue, noch unveröffentlichte Material erleben. Wenn das kein spannender Abschluss ist.