arenAkustik im Volksbad: Krystle Warren (USA)

Liebe Leute. Heute einfach nur zuhören. Es gibt: Gitarre, Gesang. Ehrliche Blueslieder von einer Frau aus Kansas. Also: hören. Mitwippen. Vielleicht tanzen. Oder nachdenken. Die Welt verändern. Oder auch nicht. Mehr muss man nicht sagen.

Aber gut. Allen, die doch noch mehr wissen möchten, sei gesagt: Krystle Warren macht nicht viel Aufhebens um sich. Mit Recht. Denn ihre Musik hat den Anspruch, ehrlich zu sein, bodenständig, direkt. Und emotional. Sie weiß sich damit in bester Gesellschaft, beruft sich auf große Vorgängerinnen wie Joan Armatrading, Nick Drake und Tracy Chapman. Wobei es doch meist die Medien (und Programmheftautoren) sind, die diese Vergleiche beschwören. Denn eigentlich ist Krystle Warren erstens eher bescheiden und zweitens ihre Musik ziemlich einzigartig. Es sind ihre ganz eigenen Geschichten, die sie da nur mit Gitarre und Stimme, manchmal sogar ohne das obligate Mikrofon, dem Publikum darbietet, als säße sie ganz allein auf einer Straße im staubigen Kansas. Diese kurzgeschorene Frau mit der androgynen Erscheinung eines Straßenjungen aus dem vergangenen Jahrhundert beschwört mit einer zarten, dunklen Stimme und perfekt begleitenden Gitarre die größten Zeiten des politischen Protestsongs und macht genauso wenig Aufhebens darum wie deren größte Vertreter (siehe Tracy Chapman).

Natürlich kommt eine wie Krystle Warren, auch als knapp 30-jährige Newcomerin mit dem ersten Soloalbum, nicht aus der Friede-Freude-Eierschale gepellt. Sie verließ das heimische, aber enge Kansas, um in New York zu musizieren und zu jammen, gründete eine Band, zog nach Paris, spielte in Kellerclubs und auf Straßen, bis sie schließlich 2009 – nach Konzerten beim Newport Folk Festival und Sessions mit Kollegen wie Erykah Badu oder Rufus Wainwright – unversehens „hot property“ wurde, ein kleiner Star mit eigenem Debütalbum.

Aber was macht Frau Warren? Geht mitnichten zu einem Major Label, sondern läßt sich bei einem kleinen französischen Musikverlag nieder, um dort ihre uramerikanischen, folklastigen Songs zu produzieren. Und tourt auch nicht exzessiv um die Welt. Lieber sitzt sie mit ihrer Band im Musikkeller in Paris oder wechselt täglich die „Klingt wie“-Spalte ihrer myspace-Seite, um die Fans wachzuhalten. Es sind ja ihre Songs. Und die klingen auch wie ihre. Zwar bewegt sie sich immer auf einem traditionellen Grund aus Folk und Blues, manchmal flankiert durch Banjo und Bluegrass-Begleiter. Man hört die große Tradition des amerikanischen Songwriting ebenso wie den Pariser Chanson. Doch nur durch sie werden es echte amerikanische „songs from the heart“. Deshalb: Einfach zuhören. Mehr wird nicht gesagt.
 

Di, 16. August 2011, 20:00 Uhr

Volksbad Jena

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10,00 € 8,00 € 12,00 € 10,00 €

Kinderkartenpflichtig, Jokerkarten gelten

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